Concerta ist der Handelsname eines Präparates mit dem Wirkstoff Methylphenidat und ist zur Behandlung von ADHS bei Kindern ab 6 Jahren zugelassen. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb der ersten Wochen ein. Bis zu 75-80% der Kinder profitieren bei hinreichend hoher Dosierung (0,7 mg pro kg Körpergewicht). Die Symptomreduzierung ist bei Jugendlichen geringer als bei Kindern. Das Präparat Concerta liegt in Form von Retard Kapseln vor mit 18 mg, 36 mg und 54 mg.
Der Vorteil von Concerta liegt darin, dass auch bei einmaliger Einnahme die Wirkdauer über den ganzen Tag reicht. So können nicht nur die Anforderungen am Vormittag in der Schule bewältigt werden, sondern die Kinder profitieren auch noch während der Hausaufgaben und bei außerschulischen Aktivitäten von der Wirkung des Medikaments, ohne dass es erneut eingenommen werden muss.
Während die Wirkdauer von Ritalin bei 4 Stunden liegt, wirkt Concerta über einen Zeitraum von 12 Stunden. Das System, dass für die langsame Freisetzung verantwortlich ist, heißt OROS (engl. Osmotic-release oral system).
Der Wirkstoff von Concerta heißt Methylphenidat. Auf neurochemischer Ebene bindet Methylphenidat die Dopamintransporter in der präsynaptischen Zellmembran und blockiert so die Wiederaufnahme des Dopamins im synaptischen Spalt. In der Folge kommt es zu einer Anreicherung des Dopamins.
Effektivität
Wolraich et al. (2001) konnten zeigen, dass Concerta im Vergleich zu einer dreimaligen Einnahme von Ritalin (alle vier Stunden), die gleiche Effektivität aufwies. Die Symptomreduzierung wurde mit Hilfe von Fragebögen erhoben, die Eltern und Lehrer ausfüllen mussten.
Auch Lee et al. (2007) untersuchten die Effektivität von Concerta über einen Zeitraum von 28 Tagen. Wiederum mussten Eltern die Conners-Skalen ausfüllen. Auch hier zeigte sich eine statisch signifikante Verbesserung in den Conners-Skalen sowie eine Zunahme von sozialen Interaktionen mit Gleichalterigen. Dabei fanden die Wissenschaftler bei 14 Prozent eine sehr starke Symptomrededuzierung, bei 54 Prozent eine deutliche Verbesserung und eine minimale Verbesserung konnte bei 24 Prozent registriert werden.
Nebenwirkungen
Wolraich et al (2001) erhoben auch die Nebenwirkungen. Hier zeigten sich bei 14,4 Prozent Kopfschmerzen, bei 6,7 Prozent Magenschmerzen.
Lee et al. (2007) registrierten bei 54 Prozent der Kinder mindestens einmal eine Nebenwirkung durch die Gabe von Concerta. So zeigten 26,1 Prozent Appetitlosigkeit, 21,7 Prozent Schlafstörungen, 7,2 Prozent Übelkeit und 5,8 Prozent Magenschmerzen. Registriert wurden jeweils Nebenwirkung von leichter und mittlerer Stärke.
Quellen
Wolraich ML, Greenhill LL, Pelham W, Swanson J, Wilens T, Palumbo D, et al. (2001). Randomized, controlled trial of OROS methylphenidate once a day in children with attention-deficit/hyperactivity disorder. Pediatrics, 108, 883–92.
Lee SI, Hong SD, Kim SY, Kim EJ, Kim JH, Kim JH, et al. (2007). Efficacy and tolerability of OROS methylphenidate in Korean children with attention-deficit/hyperactivity disorder. Prog Neuropsychopharmacol Biol Psychiatry, 31, 210–6.